Glasfaser bis in die Wohnungen
FTTH – Mehr als nur „Fiber-to-the-Future“

Seit Beginn der Pandemie geht es durch alle Medien: Es entwickeln sich CORONA-bedingt neue Arbeitsformen – Homeoffice und Videokonferenzen aus dem Wohnzimmer sind zwischenzeitlich keine abstrakten Begriffe mehr. Auch Homeschooling gehört zum allgemeinen Sprachgebrauch und fordert Kids und Eltern. Es werden höhere Bandbreiten und bessere Netzausstattungen bis in die Wohnungen verlangt und dies unabhängig von einer Altersgruppe!

Die Pandemie zeigt unter anderem, wie es um den deutschen Breitbandausbau bestellt ist. Bereits vor der Pandemie wuchs der Bitratenbedarf Jahr für Jahr um ca. 50% („Nielsen‘s Law“). Die gesteigerte Nachfrage nach Bandbreite wird in einem überschaubaren Zeitraum aufzeigen, dass die physikalische Grenze bei den bisherigen kupferbasierten Netzinfrastrukturen wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll überschritten werden kann. Dies gilt für Vectoring als auch die koaxialen Infrastrukturen.

An einer durchgehenden Glasfaser-Infrastruktur führt daher auf Dauer kein Weg vorbei! Neue Lebens- und Arbeitsbedingungen erfordern eben neue Lösungen und erfordern vor allem Bandbreite!

Nach langem Dornröschenschlaf versucht Deutschland jetzt im Breitbandausbau voranzukommen und fast jeden Tag werden neue Bündnisse geschlossen, Allianzen geschmiedet, Förderprogramme beschlossen und „Rekorde“ bei der Zahl der mit Glasfaser angeschlossenen Liegenschaften verkündet. In der sogenannten Netzebene 3 (NE3) bewegt sich etwas – nicht in dem Tempo, welches man sich wünschen würde angesichts von Homeoffice, Homeschooling, Binge Watching …, aber stetig.

Die NE3 ist aber nur die eine Seite der Medaille. Stetig wachsender Bandbreitenbedarf und eine ständig wachsende Auslastung der Infrastrukturen erfordern auch eine moderne, leistungs- und vor allem zukunftsfähige Inhaus-Verkabelung, die sogenannte Netzebene 4 (NE4). Das kann nur heißen – Glasfaser bis in die Wohnungen (FTTH).

Vorreiter muss dabei die Wohnungswirtschaft sein, da nur bei ihr eine große Anzahl von Wohnungen in überschaubarem Zeitrahmen aufgerüstet werden kann. Zeitrahmen heißt hier: Streckung des Um- und Neubaus der NE4 über einen vorgegebenen Zeitraum unter Einbeziehung des Signallieferanten bzw. Infrastrukturbetreibers. Es heißt aber auch: Erarbeitung von Migrationsszenarien, um den Betreibern die Möglichkeit zu geben, mit der Modernisierung der NE4 Schritt zu halten und – in Abstimmung mit dem Gebäudeeigentümer – den Ausbau der NE3 mit dem der NE4 bestmöglich in Übereinstimmung zu bringen.

Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass es gegebenenfalls notwendig ist koaxiale und Glasfaser-basierte Infrastrukturen als Netzbetreiber zeitgleich zu betreiben und die Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen sowie Neubauten größtmöglich mit dem NE3-Ausbau in Übereinstimmung zu bringen und verschiedene Ausbauszenarien für die unterschiedlichen Anforderungen als Wohnungswirtschaft in Neubau und Bestand zu erarbeiten.

Was heißt das? Im Neubau bieten sich alle Möglichkeiten, schon in der Planungsphase die Anforderungen der NE4 umfassend zu berücksichtigen. Dazu gehören zum Beispiel: Kabelwege, Standorte der aktiven und passiven Komponenten, Multimediaverteiler, Glasfaser nur bis in die Wohnung oder bis zu jedem Anschluss, hybride WE-Verkabelungen mit Glas, Koax und CAT usw. Es ist möglich, noch Anpassungen während der Bauphase vorzunehmen und Änderungen ohne Einfluss auf Bestandsmieter umzusetzen. In hohem Maß trifft dies auch auf Komplettsanierungen zu.

Anders sieht es aus, wenn Maßnahmen im bewohnten Bestand durchgeführt werden sollen. Hier gelten andere Anforderungen, Zeitpläne und die Möglichkeiten, Änderungen vorzunehmen sind begrenzt. Hier sind also andere Prämissen zu setzen und der Spielraum für die Planung und den Bau ist geringer.

Was tun? Das Fazit kann nur heißen: Enge Abstimmung intern und mit dem Netzbetreiber; Nutzung der fachlichen Kompetenz im eigenen Haus bzw. Inanspruchnahme externer Ressourcen; Alle erreichbaren Informationsquellen zu Ausbau und Neubau nutzen.

Einen ersten Überblick über herstellereigene Lösungen in Neubau und Bestand gibt dabei unser Wissen-Kompakt Online Seminar am 26.04.2021, ab 16.00 Uhr. Hier sprechen wir mit dem Anbieter „homeway“ über eine Lösung für den NE4-Ausbau, abgestimmt auf unterschiedliche Anforderungen.

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Wissen-Kompakt Online 26.04.2021, 16:00 Uhr

Autor: Jörg Gersdorf, Partner
E-Mail: j.gersdorf@schickel.de