Erfolgreiches Pilotprojekt zur CO2-Messung: LoRaWAN in der Praxis

Gemeinsam mit dem Partner melita.io wurde von DSC Dietmar Schickel Consulting in einer Kita in Berlin-Mitte mit Hilfe eines LoRaWAN-Netzwerkes ein Projekt zur Aerosolmessung erfolgreich Anfang des Jahres umgesetzt.

Der Einrichtung wurden kostenfrei mehrere Sensoren inkl. eines leistungsfähigen Gateways zur Verfügung gestellt. Nach deren Befestigung außerhalb der Reichweite der Kinder und dem Anschluss an das Stromnetz wurden die Sensoren automatisch mit dem Gateway verbunden. Durch die übersichtliche Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse in einem interaktiven Dashboard waren die Auffälligkeiten in den unterschiedlichen Räumen schnell feststellbar. Die notwendigen Zugangsdaten für das entsprechende Portal (für den Zugriff per Notebook, Tablet oder Smartphone) wurden im Vorfeld des Versands unter Berücksichtigung aller relevanten Datenschutzvorgaben vorbereitet. Die Sensoren warnten optisch und akustisch bei Erreichen von vorab eingestellten Messgrößen.

Beispieldarstellung: CO2-Messung in einer Kindertagesstätte mit vier Räumen in Berlin


(gelb = optisches Signal, rot = optisches und akustisches Signal)

Die einfache Einrichtung der Lösung fand bei den Erzieherinnen großen Anklang. Die Ergebnisse der regelmäßigen Messungen gaben dabei ein sicheres Gefühl: Die häufig verwendete Aussage „Einmal in der Stunde stoßlüften reicht aus“ konnte nämlich durch die technische Analyse der Raumluft widerlegt werden. Die Technik zeigte sehr deutlich und eindrucksvoll, dass es mit Stoßlüften für wenige Minuten nicht getan ist. Die Daten waren dabei sehr konsistent und konnten besondere Ereignisse (zum Beispiel Betriebsbeginn, Mittagspause, Beginn Nachmittagsbetrieb, sogar Beginn der abendlichen Reinigungsarbeiten und Auswirkungen von Wetterwechseln) sehr präzise ausweisen.

Die Anschaffung dieser professionellen Lösung ist sehr kostengünstig: Die Budgets im Erziehungsbereich sind schmal und das Geld soll den Kindern oder Schülern zugutekommen, dennoch benötigt man eine zuverlässige technische Unterstützung, um angezeigt zu bekommen, wann gelüftet werden muss. Eine IoT-unterstützte Lösung via LoRaWAN bietet demnach die Sicherheit der stetigen Luftanalyse unter Berücksichtigung der schmalen Geldbeutel.

Beispieldarstellung: Werte im Verlauf zweier unterschiedlicher Tage

Aber auch für Konferenzräume kann ein solches System hilfreich sein, um die Aerosolbelastung anzuzeigen. Innenräume sollen grundsätzlich mit einem möglichst hohen Luftaustausch und Frischluftanteil versorgt werden. Eine möglichst hohe Frischluftzufuhr ist eine der wirksamsten Methoden, Aerosole aus Innenräumen zu entfernen.

Durch das Lüften gelangt Frischluft in den Raum, wodurch die Aerosolkonzentration gesenkt werden kann. Je mehr Frischluft zugeführt wird, desto stärker werden die Aerosole in der Raumluft verdünnt. Frischluft sorgt auch allgemein für gute Luftqualität im Raum, indem beispielsweise hohe Kohlendioxidkonzentrationen (CO2) vermieden werden.

Insbesondere wenn sich mehrere Personen in den Räumen aufhalten, ist es notwendig durch weit geöffnete Fenster (Stoßlüftung) über mehrere Minuten oder – noch wirksamer – durch das Querlüften bzw. Querstromlüften erfolgen. Als Faustregel empfiehlt das Umweltbundesamt das Stoßlüften für im Schnitt mindestens 10 bis 15 Minuten, wobei im Sommer 20 bis 30 Minuten gelüftet werden sollte. Das im Winter bei großen Temperaturunterschieden auch schon fünf Minuten ausreichend sein können, ist nach den Erfahrungswerten des Pilotprojektes eher nicht anzunehmen. Hier ist eine konkrete Anzeige über die tatsächliche Belastung auf dem Tablet oder Laptop auf jeden Fall hilfreich!

Autor: Detlef Wendling, Leiter Operations
d.wendling@schickel.de